Satz ID ICEDAL56BWe1jUVQiO7BYAaHG0g



    particle
    de [Futur III]

    Aux.jw.stpr.1pl_(Prep)_Verb
    AUX:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. pl.1.c.]

    (unspecified)
    -1pl

    preposition
    de (hüten) vor; [Separation]

    (unspecified)
    PREP

    verb_3-inf
    de retten

    Inf.stpr.3sgm_Aux.jw
    V\inf:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. sg.3.m.]

    (unspecified)
    -3sg.m




    Rto. 35
     
     

     
     

    preposition
    de (hüten) vor; [Separation]

    (unspecified)
    PREP

    substantive_masc
    de Lepra

    (unspecified)
    N.m:sg

    preposition
    de (hüten) vor; [Separation]

    (unspecified)
    PREP

    substantive_masc
    de Blindheit (erworben durch ein Augenleiden/eine Augenverletzung)

    (unspecified)
    N.m:sg




    Rto. 36
     
     

     
     

    preposition
    de (hüten) vor; [Separation]

    (unspecified)
    PREP

    verb_3-inf
    de handeln

    Inf.t
    V\inf

    substantive_fem
    de Udjat-Auge (Horusauge)

    (unspecified)
    N.f:sg

    preposition
    de [temporal]

    (unspecified)
    PREP

    substantive_masc
    de Zeit

    Noun.sg.stpr.3sgm
    N.m:sg:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. sg.3.m.]

    (unspecified)
    -3sg.m

    nisbe_adjective_preposition
    de von [Genitiv]

    Adj.sgm
    PREP-adjz:m.sg

    substantive_masc
    de Leben

    (unspecified)
    N.m:sg

de Wir werden ihn bewahren (Rto. 35) vor Aussatz/Lepra, vor Augenleiden/Augenverletzungen (und) (Rto. 36) vor dem Wirken des Udjat-(Auges), während seiner (gesamten) Lebenszeit.

Autor:innen: Anke Blöbaum; unter Mitarbeit von: Peter Dils, Svenja Damm (Textdatensatz erstellt: 27.10.2021, letzte Änderung: 12.10.2023)

Kommentare
  • Der Begriff jri̯(.t) Wḏꜣ.t, der in einigen Textzeugen der Oracular Amuletic Decrees belegt ist, kann nicht eindeutig geklärt werden. Edwards verweist auf pLondon BM EA 10083, (L1) Rto. x+11 (HPBM 4, Bd. 1, 2, n. 9), emendiert jri̯ zu jr.t „Auge“ und liest „Udjat-eye (?)“ mit Hinweis auf Belege, die an dieser Stelle jr.t mwt „Auge eines Toten“ schreiben (pLondon BM EA 10251 (L2), Vso. x+50, 76–77; pBibl.Nat 182 (P4) 23; s. auch pBerlin P 3059, 31–32: Fischer-Elfert, Magika Hieratika, 90), wobei 10 weitere Belege ähnliche Schreibungen aufweisen, wie diese im pLondon BM EA 10083 (L1), s. eine Zusammenstellung der Belege bei Grams, in: SAK 46, 2017, 82–83. Edwards vermutet, dass zwei Versionen sich vermischt haben könnten, da ihm der Infinitiv jri̯ in Verbindung mit dem Udjat-Auge keinen Sinn zu geben scheint. Fischer-Elfert (Altägyptische Zaubersprüche, 108) nimmt den Infinitiv ernst und liest wörtlich „Wirken des Udjatauges“, dem hier gefolgt wird. Er setzt dies in Verbindung mit dem „Bösen Blick“. Dass es sich um ein schädliches Wirken handelt, ist erkennbar an der Klassifikation des Begriffs mit dem Sterbenden in Abkürzung (Z6), das drei Texte zeigen (pLondon BM EA (L1), Rto. x+11; pLondon BM EA 10587 (L6), Vso. 14; pTurin Cat. 1983 (T1), Rto. 68). Im pTurin Cat. 1984 (T2), Rto. 75 ist allerdings die schlechte Pustel (Aa2) geschrieben, was keine Parallele in den anderen Texten findet. Zwei weitere Texte (pTurin Cat. 1985 (T3), Rto. 36; pLondon BM EA 10730 (L6) Rto. x+16) klassifizieren den Ausdruck mit dem Falken auf der Standarde (G7) als göttlich. Dies nimmt Grams (ebd.), die in der Übersetzung Fischer-Elfert folgt, zum Anlass das „Wirken des Udjatauges“ auf die göttliche Sphäre zu beschränken. So werden andere Ausdrücken, die das Phänomen beim Menschen bezeichnen (jr.t bjn.t), ergänzt. Eine vergleichbare Verwendung liegt in einem magischen Spruch gegen Schlangen vor (pTurin Cat 1993, vs. 4.12), s. Borghouts, in: RdE 32, 1980, 35, mit n. 15. Allgemein zur Bedrohung durch und zum Schutz vor dem „Bösen Blick“ von Menschen oder Göttern, s. Borghouts, in: JEA 59, 1973, 114–150, bes. 142–148; Grässler, Konzepte des Auges, 317–325; Pries, in: Carlsberg Papyri 15, 41–66, insb. 51–54.

    Autor:in des Kommentars: Anke Blöbaum; Datensatz erstellt: 19.10.2019, letzte Revision: 23.09.2023

  • sbḥ: Die Bezeichnung der Krankheit sbḥ findet eine Fortsetzung in demot. sbḥ (EG, 422; CDD S (13:1) 128) sowie kopt. ⲥⲱⲃϩ (Crum, Dict. 324b; Černý, CED, 148; Vycichl, Dict. étym., 185). Černý (in: FS Grapow, 32–33) identifizierte den Begriff aufgrund der Äquivalenz der koptischen Belege mit griech. λέπρα als Bezeichnung der Krankheit Lepra, was allgemein akzeptiert ist, s. Westendorf, in: Wolf (Hg.), Aussatz – Lepra – Hansen-Krankheit II, Würzburg 1986, 35–36; Fischer-Elfert, Abseits von Maat, 83–90; Grams, in: SAK 46, 2017, 70–71. Bardinet (in: RdE 39, 1988, 25–36) ist anderer Ansicht und kommt nach Durchsicht der Belege zu dem Schluss, dass es sich bei dem Begriff eher um eine allgemeine Bezeichnung für durch Götter induzierte Krankheiten mit entstellenden Symptomen handeln dürfte.

    Autor:in des Kommentars: Anke Blöbaum; Datensatz erstellt: 19.10.2019, letzte Revision: 23.09.2023

  • =n: In diesem Text ist das Suffixpronomen der 1. Person Plural, das sich auf die orakelgebenden Götter bezieht, regelmäßig (bis auf eine Ausnahme in Zeile Rto. 11) mit dem Götterklassifikator G7 in der ersten Position geschrieben. Es handelt sich zweifelsohne um eine intendierte Schreibung und nicht um eine nachträgliche Korrektur vom Singular zum Plural.

    Autor:in des Kommentars: Anke Blöbaum; Datensatz erstellt: 02.12.2021, letzte Revision: 14.10.2022

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(Vollzitation)
Anke Blöbaum, unter Mitarbeit von Peter Dils, Svenja Damm, Satz ID ICEDAL56BWe1jUVQiO7BYAaHG0g <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICEDAL56BWe1jUVQiO7BYAaHG0g>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.4, 27.6.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICEDAL56BWe1jUVQiO7BYAaHG0g, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)