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Condon, S. 20: "Those who were lowly are (now) notables. Amun has been given to us that we may take counsel [... ...] while he sits (in judgment) in our sight."
jw ḏi̯: Condons Übersetzung wäre nur mittelägyptisch möglich; neuägyptisch liegt ein Umstandssatz der Vergangenheit vor.
ḏi̯ n=n Jmn: Condons passive Übersetzung ist zwar grammatisch möglich, aber welche göttliche Instanz steht noch über Amun, die in der Lage wäre, ihn jemandem zu "geben"?
nḏnḏ[-rʾ]: Wie viel am Ende der Zeile noch fehlt, ist unsicher; wie bei den übrigen Zeilen der Kolumne wird es aber nicht sehr viel gewesen sein. Condons Übersetzung scheint entgegen den in der Übersetzung angegebenen Zerstörungen vollständige Zeilen widerzuspiegeln: nḏnḏ=n: "that we may take counsel". Da hier im Gegensatz zu Condons Übersetzung Amun als Agens und nicht als Patiens erscheint, somit ein direktes Objekt zu rḏi̯ nötig ist, wurde hier zu nḏnḏ-rʾ ergänzt; zu dieser Form als jüngere Variante des häufigeren nḏ.wt-rʾ vgl. Hannig, HWB, 2. Auflage, S. 475, Nr 17818 und 17812 (z.B. pAnastasi I, 1,1, s. hier im TLA). Zu nḏ bzw. nḏnḏ im Zusammenhang mit Orakeln vgl. M. Römer, Gottes- und Priesterherrschaft in Ägypten am Ende des Neuen Reiches. Ein religionsgeschichtliches Phänomen und seine sozialen Grundlagen, Wiesbaden 1994 (ÄAT 21), S. 139-141: Das Wortfeld scheint eher für Klugheit zu stehen als ein Terminus technicus des Orakelwesens zu sein. Da jedoch im ersten erhaltenen Hymnus von einem Erwählungsorakel Ramses' VII. die Rede ist (vgl. K. Jansen-Winkeln, in: BSÉG 23, 1999, S. 57), sollte nicht ausgeschlossen werden, dass auch hier ein Zusammenhang mit einer Königswahl bestehen könnte.
ḥmsi̯: Die Zeichenreste davor sind nach Condon als Pronomen =n zu lesen. Die von Condon abweichende Übersetzung der vorigen Zeile macht es allerdings unmöglich, es an nḏnḏ anzuschließen. Ein Ergänzungsvorschlag muss daher ausbleiben (zumal ohnehin auch die Lesung von ḥmsi̯ unsicher ist) - im Vergleich mit den übrigen Ergänzungen der Zeilenanfänge könnte ein jw gerade noch in die Lücke zu Beginn der Zeile passen. Aber wie wäre dann das Satzende zu übersetzen?
Eine weitere, aber terminologisch unübliche und daher unwahrscheinliche Möglichkeit wäre eine Emendation zu jw ḏi̯ n=n 〈sw〉 Jmn nḏnḏ=n ...: "nachdem 〈sich〉 Amun zu uns (be)geben hat, damit wir Fragen stellen können ..." (vgl. zu dieser Übersetzung des rḏi̯ Wb II, 468,11).
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(Full citation)Lutz Popko, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Florence Langermann, Peter Dils, Anja Weber, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd4uq1VWRDUK2kNExD2wvMqs <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd4uq1VWRDUK2kNExD2wvMqs>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
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