Sentence ID ICEDAOT1zQV7zEGrtshcEzLEzDU






    Rto. 48
     
     

     
     

    particle
    de [Futur III]

    Aux.jw.stpr.1pl_(Prep)_Verb
    AUX:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. pl.1.c.]

    (unspecified)
    -1pl

    preposition
    de [Bildungselement des Futur III]

    (unspecified)
    PREP

    verb_3-inf
    de retten

    Inf.stpr.3sgm_Aux.jw
    V\inf:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. sg.3.m.]

    (unspecified)
    -3sg.m




    Rto. 49
     
     

     
     

    preposition
    de aus der Hand von

    (unspecified)
    PREP

    demonstrative_pronoun
    de der [Artikel sg.m.]

    (unspecified)
    art:m.sg

    substantive_masc
    de Falke

    Noun.sg.stc
    N.m:sg:stc

    place_name
    de Hierakonpolis

    (unspecified)
    TOPN




    Rto. 50
     
     

     
     

    demonstrative_pronoun
    de diese [Dem.Pron. sg.f.]

    (unspecified)
    dem.f.sg

    substantive_fem
    de Südländerin; Nubierin

    Noun.sg.stc
    N.f:sg:stc

    place_name
    de Elkab

    (unspecified)
    TOPN

de (Rto. 48) Wir werden ihn retten (Rto. 49) 〈aus der Hand〉 des Falken von Nechen (Hierakonpolis) (Rto. 50) (und) dieser Nubierin (von) Necheb (Elkab).

Author(s): Anke Blöbaum; with contributions by: Peter Dils, Svenja Damm (Text file created: 10/27/2021, latest changes: 10/12/2023)

Comments
  • Hieratische Variante von T14 (Wurfholz) bzw. N77 (Wurfholz über Fremdland): In sechs Texten der Oracular Amuletic Decrees (pBM EA 10083 (L1), pBM EA 10320 (L4), pBM EA 10587 (L6), pTurin Cat. 1984 (T2), pTurin Cat. 1985 (T3) und pLouvre E 25354 (P3)) ist eine ungewöhnliche Variante des hieratischen Zeichens T14 (Wurfholz) zu beobachten. Diese Variante zeigt auf der Rückseite des Zeichens einen zusätzlichen Schrägstrich (Z5), der nach unten links zeigend, direkt mit dem Zeichen verbunden ist, was von Edwards entsprechend in Hieroglyphen umgesetzt wird, s. z.B. Edwards, HPBM 4, Bd. 2, pl 3: L1, Rto./OAD, vs. 35–36. In den gängigen Paläographien (Möller, Paläographie; Wimmer, Paläographie; Verhoeven, Buchschrift; https://aku-pal.uni-mainz.de/graphemes/609, 24.05.22) findet man keine Parallelen für diese Variante. Die Schreibung ist ausschließlich bei der Verwendung von T14 als Klassifikator bei Namen von Fremdländern (Kwš, Nḥs, Ḫꜣr, Pyd) belegt. In den sechs Texten, die die Variante zeigen, ist die Verwendung nicht immer durchgängig, sondern kann innerhalb des Textes mit N77 (Wurfholz über Fremdland) bzw. der Gruppe T14-N25-O49 wechseln (Wurfholz – Fremdland – Ortsklassifikator: zur Verwendung dieser Zeichen als Klassifikatoren in Toponoymen, s. Spalinger, in: JEA, 2008, 139–164). Der Befund in der Zusammenschau aller Belege von T14 innerhalb der OAD legt nahe, dass es sich bei der Variante um eine Abkürzung für N77 bzw. N25 in der Gruppe T14-N25 handeln könnte.
    Eine ähnliche Schreibung ist im pBM EA 75025 belegt (Demarée, The Bankes Late Ramesside papyri, 26–28, pl. 27; ich danke Hans-Werner Fischer-Elfert, der mich auf diese Parallele aufmerksam machte). Der Papyrus ist nach Tilgung eines Briefs von Djehutimose, den er offensichtlich nicht abgeschickt hat, mit einem Zauberspruch in einer fremden Sprache beschrieben. Die fremdsprachlichen Wörter sind jeweils mit T14 klassifiziert, dem durchgehend ein Schrägstrich folgt. Anders als in den OAD sind hier beide Zeichen gut voneinander getrennt geschrieben. Demarée (ebd.) fasst den Strich offenbar als Füllstrich auf, zumindest überträgt er ihn kommentarlos so in die Hieroglyphenabschrift. Auch hier wäre der Strich als Abkürzung, dieses Mal konkret von N25 (Fremdland) denkbar. Vergleichbar sind Schreibungen der Klassifikatoren-Gruppe T14-N25 im Papyrus Anastasi III (pBM EA 10246,6) 5–7: Hier wird in der Gruppe T14-N25 das Fremdland-Zeichen, das sonst in diesem Text mit einem nach rechts geöffneten Haken mit zwei zusätzlichen Strichen (https://aku-pal.uni-mainz.de/signs/8765; 24.05.22) geschrieben wird (Z. 2), durch einen Haken bzw. senkrechte Striche abgekürzt, s. LEM, 33a, n. 8,c–d u. 11a.
    Auch wenn N25 nicht zu den kompliziert zu schreibenden Zeichen gehört, die in der Regel durch Z5 abgekürzt werden, zeigen die beiden Parallelen, dass die in den OAD belegte Variante von T14 sehr wahrscheinlich für die Gruppe T14-N25 bzw. für das Kompositzeichen N77 benutzt wurde. Neben dieser Ligatur finden sich in den entsprechenden Texten aber auch Standardschreibungen für N25 bzw. N77. Möglicherweise handelt es sich um eine Eigenart einzelner Schreiber bzw. einer Schreiberschule. Regeln für die Verwendung der Abkürzung bzw. Ligatur lassen sich aus dem Befund nur schwer ableiten, hierzu wäre eine tiefere Untersuchung der Belege sowie eine paläographische Auswertung der OAD notwendig.
    In zwei Texten (pBM EA 10320: L4, x+14 und pBM EA 10587: L6, Rto. 72) kommt es durch die Schreibvariante von T14 zu einer bemerkenswerten Schreibung der Bezeichnung Nḥs „Nubien“ (Wb 2, 303.12): Es handelt sich um eine Kurzschreibung des Begriffs mit T14 (Wurfholz) und S29 (Tuch). Interessanterweise ist nun aber der Schrägstrich an das „s“ gewandert, so dass wir es mit einer Art Ligatur zu tun haben, s., Edwards, HPBM 4, Bd. 1, 27 [8]. Auch diese Schreibung kann so gedeutet werden, dass der Strich als Abkürzung für N25 gedacht ist, der nun natürlich am Wortende zu erwarten ist.

    Commentary author: Anke Blöbaum; Data file created: 06/09/2022, latest revision: 01/27/2023

  • {Rsj}〈Nḫ〉b{t}: Vgl. die Schreibung der Göttin Nechbet im pLondon BM EA 10083 (L1), Vso. 49.

    Commentary author: Anke Blöbaum; Data file created: 12/02/2021, latest revision: 10/14/2022

  • =n: In diesem Text ist das Suffixpronomen der 1. Person Plural, das sich auf die orakelgebenden Götter bezieht, regelmäßig (bis auf eine Ausnahme in Zeile Rto. 11) mit dem Götterklassifikator G7 in der ersten Position geschrieben. Es handelt sich zweifelsohne um eine intendierte Schreibung und nicht um eine nachträgliche Korrektur vom Singular zum Plural.

    Commentary author: Anke Blöbaum; Data file created: 12/02/2021, latest revision: 10/14/2022

(A future release of the TLA web app will also indicate the scope of authors’ comments or annotations, i.e., which parts of the sentence a comment/annotation refers to. For the development plan, see here.)

Persistent ID: ICEDAOT1zQV7zEGrtshcEzLEzDU
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(Full citation)
Anke Blöbaum, with contributions by Peter Dils, Svenja Damm, Sentence ID ICEDAOT1zQV7zEGrtshcEzLEzDU <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICEDAOT1zQV7zEGrtshcEzLEzDU>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 18, Web app version 2.1.4, 6/27/2023, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICEDAOT1zQV7zEGrtshcEzLEzDU, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)