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- [ḥr]-n.tt: Ergänzungsvorschlag Westendorf, Handbuch Medizin, 711, Anm. 4 (gefolgt von Brawanski). Breasted läßt die Spuren ungedeutet und auch sonst (Grundriß V, 300; Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 31) bleibt die Stelle ungelesen.
- jn: Das n bei jn wurde nachträglich in roter Tinte hinzugefügt. Da der Satz lückenhaft ist, ist die Interpretation der Partikel und somit der gesamten Satzsyntax unklar. Westendorf, Grammatik, 30, § 46.5 und § 480.a.1.bb vermutet, dass jn mit der Partikel jr der Hervorhebung zusammengefallen ist. Er geht 287, § 411.cc.1 (mit Fragezeichen!) von einem durch jn eingeleiteten Adverbialsatz aus und ergänzt in der Lücke jn ḫꜣi̯.t jḫ.t m jp.t [mj j]p mn.t jm: "das Messen von Dingen mit dem jp.t-Maß ist [wie] das Zählen eines Leidens damit" (Ein solcher Adverbialsatz ist grammatisch problematisch, nur Substantivalsätze mit jn sind belegt. Außerdem passen die erhaltenen senkrechten Zeichenspuren unmittelbar im Anschluß am Oipe-Maß nicht zu der Ergänzung mj). Westendorf schließt wegen der Lücke jedoch nicht aus, dass die Konstruktion jn + Nomen + Partizip bzw. sḏm=f vorliegen könnte (Grammatik, 287, Anm. 3). Diese letzte Lösung wählt Meltzer (in: Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 34), der in der Lücke das Verb twt und das Adverb ḥnꜥ/ḥnꜥw ergänzt: "It is measuring things by means of a grain measure which is [in accourd(??) therewith(??) ...]", mit Verweis auf Faulkner, CDME, 295-296 für twt ḥnꜥ: "be in accord with" (siehe Lebensmüder, Zl. 40).
- [j]p.[t] mn.t jm: Bislang wurde nur jp ergänzt, aber das p steht so hoch über der Zeile, daß darunter noch etwas fehlen muß (vgl. Breasted, Surgical Papyrus, 102, Anm. (g)). Liegt eine Schreibung von jp.t(w) vor und ist später ḫꜣi̯.t(w) zu lesen?
- mj.tt: Durch die Lücken ist die Funktion von mj.tt unklar, ebenso die mit diesem Problem einhergehende Frage der Satzsegmentierung. Es ist eine substantivierte Nisbe, die entweder als Substantiv in einem Substantivalsatz verwendet wird, oder es hat eine adverbielle Funktion. Vermutlich als Substantiv verstanden ist die Übersetzung von Allen, Art of Medicine, 72: "As for measuring things with a grain measure [...], suffering is taken account of in the same way." Laut Wb. II, 40.5-6 bedeutet mj.tt adverbiell verwendet "ebenso, ebenfalls" und laut Wb. II, 40.10-11 kann mj.tt "koordinirend (zwischen zwei Substantiven oder diesen nachgestellt): und, und ebenso" sein. Wenn mj.tt zwischen zwei Substantiven stehen würde, würde das aus [j]p[_] mn.t jm und ḫꜣi̯.t mn.t z zwei substantivische Konstruktionen machen. Wenn mj.tt nachgestellt ist, würde mit ḫꜣi̯.t mn.t z etwas neues anfangen. Zweifellos liegt ein Vergleich vor, in dem die Bedeutungsentwicklung von ḫꜣi̯: "vermessen" zu ḫꜣi̯: "untersuchen" erklärt wird: vom Vermessen (ḫꜣi̯) von Sachen über das Zählen, Berechnen oder Bilanzieren (jp) von Leiden zum Vermessen ḫꜣi̯, d.h. zum Untersuchen von Leiden.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd6vl05emRUQnuXy7cEXIAGw <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd6vl05emRUQnuXy7cEXIAGw>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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