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Ergänzungen nach Roccati, in: Aegyptus 49, 1969, 8 und Taf. Ia.
jn ḫft.j ḥmw.t-rʾ: So nach Roccati. Die Parallele auf pChester Beatty VIII vso 4,10 (https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBdWxu8jndFUnUmbUbAdfWQQw, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: 14.3.2024)) schreibt stattdessen pꜣy ḥkꜣ: „(es ist) dieser Zauber …“. Die Parallele weicht nicht nur in der Wahl des Subjekts ab, sondern zeigt auch, dass die Partikel jn, obwohl im klassischen Mittelägyptisch grammatisch korrekt, in dieser Formel nicht zwangsläufig nötig war.
Davon abgesehen wäre zu überlegen, ob Roccatis Ergänzungsvorschlag vollständig ist, oder ob man noch ein zweites Subjekt ergänzen sollte. Denn nach Ausweis der Belege ist es in derartigen Aufzählungen ungewöhnlich, dass der Platzhalter ḥmw.t-rʾ: „usw.“ schon nach nur einem einzigen Begriff steht. Meist steht er nach mw.t mwt.t: „Untoter und Untote“ oder nach ḏꜣ.yw ḏꜣ.ywt: „Widersacher, Widersacherin“, also nach einer mindestens zwei Glieder umfassenden Minimalliste. Könnte hier die noch erhaltene Wortendung [___].tj daher vielleicht ein Schreibfehler des Hieratischen für [___]t.t sein, sodass man zu [ḫft.j ḫf]t.t: „[Feind und Fein]din“ ergänzen könnte? Oder könnte die Endung zu einem pftj gehören, so dass man [ḫft.j pf]tj ergänzen könnte? (Zu letzterem Wort s. den Wortkommentar unter https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/852402, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: 14.3.2024); die Zeichenanordnung wäre allerdings abweichend von den üblichen Schreibungen.)
jyi̯ r hꜣi̯.y: Die Parallele schreibt n.tj ḥr jyi̯(.t) r: „die kommt über …“.
Nb-mꜣꜥ.t-Rꜥw-mri̯-J⸢mn⸣ [⸮ꜥnḫ-(w)ḏꜣ-s(nb)?]: Roccati lässt die Wunschformel hinter dem Namen weg, aber es liegt nahe, dass ursprünglich eine gestanden hat – umso mehr in einem Text wie dem vorliegenden, in dem es immerhin gerade das Ziel ist, die Gesundheit des Betroffenen wiederherzustellen.
Bei dem genannten König handelt es sich um Ramses VI. und nicht um Amenophis III., wie Fabretti, Catalogo, 252 und Gauthier, LR II, 307, Anm. 3 noch vermuteten. (Anzahl und Reihenfolge der letzten Ramessiden waren zu Fabrettis Zeit noch nicht so gut bekannt.) Auch Roccati, in: Aegyptus 49, 1969, 8-9 sieht den König noch als Amenophis III. an und versteht diesen als historische Referenz innerhalb der Geschichte des Spruchs, wie auch in anderen magischen oder medizinischen Texten. Allerdings wäre in einem solchen Fall wohl eher eine Findeformel („dieser Spruch wurde gefunden unter König Nebmaatre“ o.ä., vgl. https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcChFgz1S3Rx0Z0q54pYx0IEfQ, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: 15.3.2024)) oder ein Nützlichkeitsvermerk („es war effektiv/nützlich zur Zeit des Königs Nebmaatre“ o.ä., vgl. https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd7BqsL9JrkgDssZkTVNqV7s, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: 14.3.2024)) zu erwarten. In pTurin Cat. 1942 steht dagegen der Königsname genau an der Stelle, an der die Parallele einen Platzhalter für den Nutznießer des Spruches enthalten würde, wenn sie schon mit dieser Passage enden würde statt mit weiteren Passagen fortzufahren. Zudem führt von Beckerath, Handbuch der Königsnamen, 140-143 unter den Thronnamen Amenophis’ III. keinen Beleg mit dem Zusatz mri̯-Jmn mehr auf.
Daher liegt es nahe anzunehmen, dass der Text in seiner vorliegenden Form tatsächlich für eine Verwendung durch Ramses VI. angepasst wurde. Das widerspricht natürlich nicht der Option, dass diese individualisierte Fassung erneut den Weg zurück in eine Sammelhandschrift fand, denn mindestens der Textträger pTurin Cat. 1942 wurde tatsächlich wiederverwendet, wie der von anderer Hand stammende Text auf der Rückseite (noch unpubliziert) beweist.
Der Umstand, dass hier nicht nur überhaupt ein König, sondern konkret Ramses VI. der Nutznießer eines magischen Amuletts ist, verdient umso größere Betonung, als dessen Vater Ramses III. durch eine Verschwörung ums Leben kam, bei der auch Magie angewendet wurde.
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(Full citation)Lutz Popko, with contributions by Svenja Damm, Token ID ICQBJwUAHEA9RkVVh9OttnL81Wk <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICQBJwUAHEA9RkVVh9OttnL81Wk>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICQBJwUAHEA9RkVVh9OttnL81Wk, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
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