Token ID ICQDNyj11yjujEIYsWwPRflPEIs




    verb_3-lit
    de
    wegreißen (?)

    (unclear)
    V(unclear)


    substantive_masc
    de
    Kalb

    (unspecified)
    N.m:sg





    vso 4
     
     

     
     


    preposition
    de
    unter (lokal)

    (unspecified)
    PREP


    substantive_fem
    de
    Mutter

    Noun.sg.stpr.3sgm
    N.f:sg:stpr


    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. sg.3.m.]

    (unspecified)
    -3sg.m


    substantive_fem
    de
    Weide

    (unspecified)
    N.f:sg


    adjective
    de
    gut; schön; vollkommen

    Adj.sgf
    ADJ:f.sg


    nisbe_adjective_preposition
    de
    [Genitiv (invariabel)]

    (unspecified)
    gen


    substantive_masc
    de
    Futterkraut

    (unspecified)
    N.m:sg
de
Ein Kalb unter seiner Mutter hervorreißen (?) ⟨zur/auf der (?)⟩ schönen Futterwiese.
Author(s): Lutz Popko; with contributions by: Samuel Huster (Text file created: 12/02/2024, latest changes: 09/16/2025)

Comments
  • nqf: Fischer-Elfert, in: Fs Blumenthal, 94-96, Anm. o diskutiert verschiedene Lösungen:
    (1) Zunächst erwähnt er Meeks, AL, 78.2253: „meurtrir“, der seinerseits auf das hiesige Ostrakon DeM 1059 verweist sowie auf Borghouts, Mag. Texts, 29, Nr. 41 = pBudapest 51. 1961, 2,6-3,1 = Stegbauer, in: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICEAFsU6iG0DqEGvnhVlYIgjsrw, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: 30.10.2024): „who knocks on (…) the temple“ (Stegbauer: „der die Schläfe schädigt (?)“).
    (2) Im Totenbuch „bewirkt [es] eine ‚Beeinträchtigung‘ des ḥꜣtı͗-Herzen“ und erscheint parallel zu jṯi̯.
    (3) Das arabische Wort naqafa: „einem den Schädel spalten“ passt ihm zufolge sehr gut zu der Stelle im pBudapest. Die zweite Bedeutung dieses Wortes als „jemandem einen Nasenstüber geben“ scheint ihm zufolge gut zu der Stelle auf oDeM 1059 zu passen, und er vermutet, dass das Kalb seine Mutter anstoßen könnte, um zum Feld zu gelangen. Dies könne ihm zufolge eine Umschreibung für die Entwöhnung des Kalbes von der Milch sein. Hierzu passt auch seine Beobachtung, dass Bata im pd’Orbiney 1,9 die Rinder aufs Feld „stößt“ (thm).
    (4) Er verweist auf das Hebräische des Alten Testaments, wo es ein nḳf in der Bedeutung „(Gestrüpp) abhauen; schinden, zerfetzen (der Haut)“ sowie ein zweites in der Bedeutung „umkreisen, umzingeln“ gibt.

    Statt der von ihm präferierten Erklärung (3) wäre auch Erklärung (2) mit im Wesentlichen derselben Aussage denkbar, dass das Kalb entwöhnt wird – in Erklärung (2) aber mit Druck von außen, nicht, wie bei (3), auf eigene Initiative. Wie dieser Satz inhaltlich in den Kontext passt, ist bei keiner der Optionen klar. Wenn der vorige Satz tatsächlich eine Rezitationsanweisung darstellt (s. den Kommentar dort), dann steht die hiesige Sentenz an einer Stelle, an der man entweder die Überschrift eines neuen Spruchs erwartet oder ggf. eine nochmalige Zusammenfassung des Zwecks des aktuellen Spruchs (s. bspw. pTurin CGT 54051, rto 5,5, https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/DPCIVVPHIVEHVDERDYMH7LRJ6E, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: 2.12.2024) oder pTurin CGT 54050, vso 2,5, https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBgCiPBskbOQQ0qEgCgyc4Mr7oc, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: 2.12.2024)). Angesichts der anderen Passagen auf dem Ostrakon wird in der Liste, zu der dieser Satz gehört, aber kaum eine simple Futtermischung zur Entwöhnung des Kalbes gemeint sein. Fischer-Elfert, in: Fs Blumenthal, 106 überlegt, ob dieses Bild des Jungtieres, das zur Futterwiese zieht, eine Metapher für den in Deir el-Medineh ansässigen Patienten sein könnte, den es zu seinem „Feld“, dem Tal der König als seiner Einkommensquelle, zieht.
    Zusammen mit dem im Satz zuvor erwähnten „Sitzplatz der Rudermannschaft“ – sofern die Übersetzung korrekt ist – evoziert das Hervorziehen des Kalbes unter seiner Mutter zusätzlich auch das Treiben der Rinder durch die Furt. Diese Szene ist v.a. aus Szenen des täglichen Lebens in Gräbern des Alten und Mittleren Reiches bekannt (s. Altenmüller, in: Fs Fischer-Elfert, 11-28 mit älterer Literatur); hierbei wird von der Schiffsmannschaft ein Kalb benutzt, um dessen Mutter und mit ihr die gesamte Herde durchs Wasser zu locken. Abgesehen von dieser generellen Ähnlichkeit der Szenerie lässt sich aber kaum feststellen, wie das vorliegende Ostrakon mit Sprüchen u.a. zu einem „Mann, der unter Schmerzen leidet“ (s. den vorherigen Satz) mit dieser Tätigkeit verbunden werden kann.

    Auf der Parallele oBerlin P. 1491 ist nur noch [sḫ].t nfr(.t) n sm.w erhalten, s, Fischer-Elfert, in: Fs Blumenthal, 109, Abb. 4. Ob davor genügend Platz für den ganzen Satz von oDeM 1059 war, ist fraglich.

    Commentary author: Lutz Popko (Data file created: 12/03/2024, latest revision: 01/14/2025)

(A future release of the TLA web app will also indicate the scope of authors’ comments or annotations, i.e., which parts of the sentence a comment/annotation refers to. For the development plan, see here.)

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(Full citation)
Lutz Popko, with contributions by Samuel Huster, Token ID ICQDNyj11yjujEIYsWwPRflPEIs <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICQDNyj11yjujEIYsWwPRflPEIs>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 20, Web app version 2.3.2, 10/31/2025, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICQDNyj11yjujEIYsWwPRflPEIs, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)