Token ID IBcCiZW4JGgNFUNTgHT2gUN51Gg
Eb 874a jr wpi̯ =k 108,18 ꜥꜣ.t n(.j).t Ḫns.w ꜥꜣ.t m ꜥ.t.PL nb.t n(.j).t s jw =s nḥꜣ.tj jri̯.n =s lc [108,19] ꜥꜣ.t.PL ꜥšꜣ.t.PL jwi̯ ḫpr jm =f (j)ḫ.t jm mj n.t(j).t ṯꜣw jm jw =s jri̯ =s jꜣ{wt}〈t.t〉 108,20 ꜥꜣ.t jw =s šni̯.tj m-ḥr =k nn sj mj nfꜣ-n ꜥꜣ.t.PL jw =s nꜥꜥ 109,1 =s jw =s jri̯ =s ẖpꜣw.t.PL jw ꜥ.t.PL nb.t wnn.t =st r =s dns.tj Eb 874b 109,2 ḏd.jn =k r =s
und das, indem sie (zwar) uneben ist
– nachdem sie viele ꜥꜣ.t-Geschwülste gebildet hat;
indem (etwas) in ihm (d.h. dem Patienten) zum Entstehen gekommen
(und) etwas darin ist, als ob Luft darin ist;
indem sie eine ꜥꜣ.t-Geschwulst(-typische) Verletzung verursacht hat,
deiner Ansicht nach Schmerzen bereitet (?)
(und) nicht wie jene (anderen) ꜥꜣ.t-Geschwülste ist –,
sie sich (aber) glättet,
sie ẖpꜣ.wt-Leiden bereitet,
(und) indem alle Körperteile, an denen sie sich befindet, schwer/belastet sind,
sagst du anschließend dazu:
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Eine sehr ausführliche Auflistung der Symptome, die zudem teilweise widersprüchlich ist: Zum Gegensatz nꜥꜥ vs. nḥꜣ s. W. Westendorf, nꜥꜥ ib „mit ausgeglichenem Herzen“, in: MDAIK 15, 1957, 297-298 und zum Stamm nḥꜣ auch A.B. Lloyd, Once more Hammamat Inscription 191, in: JEA 61, 1975, 54-66, dort 59-66. Westendorf hebt den Widerspruch in Eb 874a, der durch die Nennung beider Verben besteht, dadurch auf, dass er in šn.tj m-ḥr=k einen Verweis auf den vorigen Lehrtext Eb 873 sieht (s.u.) und damit die darauf folgenden Symptome, inklusive dem jw=s nꜥꜥ=s, eben auf die Geschwulst von Eb 873 bezieht.
ꜥꜣi̯.t: Eine Entscheidung, ob hier das Adjektiv oder das Adjektivberb im Stativ vorliegt, ist nicht möglich, s. auch Westendorf, Grammatik, S. 104, Anm. 1.
jri̯.n=s ꜥꜣ.wt ꜥšꜣ.wt: Grundriß der Medizin IV/2, 178, Anm. 1 zu Eb 875 vermutet, dass damit die in Eb 875 genannten ꜥꜣ.t-Geschwülste gemeint sein könnten.
jw=s jri̯=s jꜣt.t ꜥꜣ.t: Mit der Communis Opinio wird hier jꜣt.t ꜥꜣ.t als direkter Genitiv interpretiert. Grundriß der Medizin IV/2, 178, Anm. 3 denkt, dass vielleicht vom Aufbrechen der Geschwulst die Rede sein könnte. Ebd. wird aber als Alternative erwogen, den Satz schon nach jꜣt.t zu beenden und ꜥꜣ.t als vorangestelltes Subjekt des folgenden Satzes zu behandeln. Das findet sich dann in der Hauptübersetzung von Westendorf, Handbuch Medizin, 707 – genauer gesagt interpretiert er es als vorangestelltes Subjekt zum Satz nn sj mj nfꜣ-n ꜥꜣ.wt, denn er behandelt das dazwischenstehende jw=s šni̯.tj m-ḥr=k als adverbiale Ergänzung zu ꜥꜣ.t: „Die Geschwulst (ꜥꜣ.t), wie sie vor dir (oben = im vorigen Fall) besprochen ist (mit einem Zauberspruch), nicht ist sie wie jene (vielen) Geschwülste (...)“. (Abhängig davon ist Strouhal, Vachala, Vymazalová, The Medicine of the Ancient Egyptians, 51: „and as in the previous (case) you must enchant“.) Diese Art des Rückverweises ist jedoch ungewöhnlich (ob Westendorf hierin einen Ausdruck für einen Vermerk *„was dir jetzt vor Augen steht“ o.ä. vermutet?) und passt auch nicht zu den übrigen Rückverweisen, die er in Handbuch Medizin, 98 zusammenstellt: Man würde dafür eigentlich eine Konstruktion mit einer entsprechenden Präposition erwarten, wie mj oder r-ẖ.t, gefolgt von einer expliziten Nennung des Bezugswortes bzw. der Bezugsphrase oder einem jm.j-ḥꜣ.t: „zuvor”; oder eine Konstruktion mit relativischem n.tj ḥr.j: „das oben war“. Ebbell, Papyrus Ebers, 126, Grundriß der Medizin IV/1, 228 und Bardinet, Papyrus médicaux, 371 übersetzen m-ḥr=k dagegen so, wie es da steht: „in thy presence“, „vor dir“, bzw. „qui est devant ta face“ (wobei Bardinets relativischer Anschluss syntaktisch nicht möglich ist).
šni̯.tj: Mit Mann mit Hand am Mund klassifiziert; von Wb 4, 495.16 als Beleg für die Subbedeutung „etw. spüren o.ä.“ des Verbs šni̯: „fragen“ abgelegt. Auch Ebbell, Papyrus Ebers, 126 („proclaimed“). Beginnend mit Grundriß der Medizin IV/1, 228, wird das Verb aber in späteren Übersetzungen als Beleg für das Verb šni̯: „beschwören“ verstanden, obwohl Grundriß der Medizin IV/2, 178, Anm. 4 eingesteht, dass der für dieses Verb (speziell in den medizinischen Texten, s. DZA 30.188.190) charakteristische, zusätzliche Klassifikator des aufgerollten Seils (Gardiner Sign-list V1) fehlt.
ẖpꜣw.t: Unklar, nur hier belegt. Daher ist, wie bei vielen anderen Termini Technici der medizinischen Texte, unklar, ob die Pluralstriche einen grammatischen Plural markieren oder Klassifikator eines Kollektivums oder Abstraktums sind. Ebbells „Schnitzelei(?)“ (Altägyptische Chirurgie, 85) resp. „carvings“ (Papyrus Ebers, 126) scheint nur geraten. Es bleibt unklar, worauf sie basiert; dennoch lebt sie in den „nadelartigen Narben?“ vom MedWb 2, 683 und in Westendorfs „Narben“ (Handbuch Medizin, 707) weiter. Bardinet, Papyrus médicaux, 371 vermutet dagegen eher „sécrétions-shepaou“, sicher wegen des Klassifikators, dem „schlechten Paket“, mit dem oft Zähflüssiges klassifiziert ist.
wnn.t=st r=s: Westendorf, Grammatik, § 310, Anm. 4 und § 313.1 vermutet hierin eine Relativform und entscheidet sich gegen eine Deutung als sḏm.tj=fj (so Sethe, Verbum II § 976 und Gunn, Studies, 40, Anm. 1).
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Please cite as:
(Full citation)Lutz Popko, with contributions by Florence Langermann, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Token ID IBcCiZW4JGgNFUNTgHT2gUN51Gg <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBcCiZW4JGgNFUNTgHT2gUN51Gg>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBcCiZW4JGgNFUNTgHT2gUN51Gg, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
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